Stadt schließt das Hochbad bereits ab dem 4. September, um Energie zu sparen

26.08.2022

Die Energiekrise hat Deutschland fest im Griff. Aufgrund der aktuellen Situation wird das Hochbad dieses Jahr Anfang September schließen. Letzter möglicher Badetag in 2022 ist am Sonntag, 4. September. Darauf verständigten sich die Stadtverwaltung und die Versorgungsbetriebe Hann. Münden nach Absprache: „In den vergangenen Jahren haben wir es so gehandhabt, dass wir uns an der Wetterlage orientiert und das Freibad bei guter Wetterprognose dadurch etwas länger geöffnet hatten. Das wäre auch in diesem Jahr, gerade aufgrund der anhaltenden hohen Außentemperaturen sicherlich problemlos möglich gewesen. In Anbetracht der aktuellen Situation wollen wir allerdings konsequentes Handeln verfolgen“, erklärt Geschäftsführer Jens Steinhoff.

Das Wasser in den Schwimmbecken kühle aufgrund der großen Oberflächen über Nacht stark ab und müsse für den Betrieb regelmäßig erwärmt werden, um den Badegästen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Überlegungen, das Freibad auch mit niedrigeren Wassertemperaturen zu öffnen, wurden verworfen: „Unter 20 Grad Celsius wagt sich kaum noch jemand ins Wasser, weshalb wir von dieser Variante Abstand genommen haben“, so Steinhoff weiter.

Die durch die Schließung resultierenden Energieeinsparungen können lediglich geschätzt werden: „Das hängt einerseits mit den zum Teil stark schwankenden Wetterverhältnissen zusammen, andererseits ist eine temporäre Messung des Energieverbrauchs bei einer solch großen Anlage wie dem Hochbad nur schwer möglich“, informiert Jens Steinhoff. Und weiter: „Im Hochbad werden für die Wärmeerzeugung ein Blockheizkraftwerk, kurz BHKW, und ein zusätzlicher Gaskessel eingesetzt. Der Kessel kann ab Oktober so aus der Steuerung herausgenommen werden, dass für den Winterbetrieb das kleinere BHKW die notwendige Versorgung, etwa bei Frost, übernimmt. Hierbei könnte der Gasverbrauch um etwa ein Viertel gesenkt werden.“

Bürgermeister Tobias Dannenberg, der auf die schlussendlich gemeinsame Entscheidung von Verwaltung und VHM hingewirkt hatte, ergänzt: „Mit der Schließung des Hochbads wollen wir ein Signal setzen, dass sowohl die Stadtverwaltung wie auch die Tochtergesellschaften dazu bereit sind, umfassende Energieeinsparmaßnahmen umzusetzen. Aktuell erarbeiten wir in enger Absprache mit den Bereichen, Fachdiensten und Eigenbetrieben einen Maßnahmenkatalog, um Energie soweit wie möglich einzusparen. Damit reagieren wir auf die Entwicklung innerhalb der Energiewirtschaft und werden uns in Hinblick auf die uns zukünftig zur Verfügung stehenden Ressourcen weiter einschränken.“

Die Schließung des Hochbads ist nur eine von mehreren Energiesparmaßnahmen, die die Hann. Mündener Stadtverwaltung gerade in Abstimmung mit den Bereichen, Fachdiensten und Tochtergesellschaften auf den Weg bringt. Anfang September soll ein umfassender Maßnahmenkatalog vorliegen.