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13.10.2022

Übernachtungssteuer sticht Tourismusbeitrag aus

Stadtrat bewertet Abgabe mit großer Mehrheit als beste Lösung, um das Tourismusmarketing aufrecht zu erhalten und die heimischen Betriebe so wenig wie möglich zu belasten.

13.10.2022

Bei der Suche nach einer Alternative zum ursprünglich geplanten Tourismusbeitrag hat sich der Rat der Stadt Hann. Münden während seiner heutigen Sitzung mit großer Mehrheit auf eine sogenannte Übernachtungssteuer geeinigt. Rat und Verwaltung sehen diese Abgabe als beste Lösung an, um das Tourismusmarketing weiter aufrecht zu erhalten und die heimischen Betriebe so wenig wie möglich zu belasten. Mit den Einnahmen soll die Arbeit der Hann. Münden Marketing GmbH (HMM) gegenfinanziert werden. Diese setzt sich für die touristische Belebung der Stadt ein.

Wirksam wird die Übernachtungssteuer zum 1. Januar 2023. Die Stadt rechnet mit Einnahmen zwischen 230.000 und 360.000 Euro – je nach Steuersatz (zwischen 3 und 4 Prozent) und den Übernachtungszahlen. Laut dem Landesamt für Statistik lagen die Gästeübernachtungen zwischen den Jahren 2012 und 2019 im Durchschnitt bei 170.000, in den Corona-Jahren 2020 und 2021 bei durchschnittlich 105.000. Besteuert werden soll lediglich der jeweilige Übernachtungspreis inklusive Mehrwertsteuer ohne Frühstück oder Parkplatzgebühren. In Hann. Münden gibt es zirka 70 sogenannte Übernachtungsgeber, deren Gäste von der Übernachtungssteuer betroffen wären. Bei der Errechnung von möglichen Steuereinnahmen orientiert sich die Stadt an einem errechneten Durchschnittspreis von 53 Euro pro Person und Übernachtung.

„Der ursprünglich geplante Tourismusbeitrag ist als negativ anzusehen, weil mit seiner Umsetzung allen 1.700 Unternehmen und Gewerbetreibenden unserer Stadt ein weiterer finanzieller Aufwand entstehen würde. Diesen lehnen Politik und Verwaltung, gerade in Hinblick auf die momentanen wirtschaftlichen Entwicklungen, entschieden ab“, teilt Tobias Dannenberg mit. Die Übernachtungssteuer sei die beste Lösung und vergleichbar mit einer Kurtaxe, wie sie in anderen Touristenregionen verlangt werde. Sie müsse nicht von den heimischen Betrieben, sondern den Übernachtungsgästen der Dreiflüssestadt gezahlt werden.

„Wir haben gemeinsam nach Alternativen zum Tourismusbeitrag gesucht und diese in der Übernachtungssteuer gefunden. Die Diskussion über den Tourismusbeitrag hat in der Vergangenheit zu Recht für viel Ärger und Unverständnis gesorgt. Schlussendlich hätte auch der Erhebungsaufwand sowie die zu zahlenden Beträge der heimischen Betriebe in keinem gesunden Verhältnis gestanden“, so der Bürgermeister weiter.

Mit dem gefällten Entschluss haben Rat und Verwaltung nun endgültig eine verträgliche Lösung für diese jahrelang offene Thematik gefunden, die auf eine geringstmögliche Belastung der heimischen Betriebe abzielt. „Mit Blick auf die aktuelle Haushaltssituation sind wir gezwungen, alle erdenklichen Maßnahmen zu prüfen, um eine Konsolidierung voranzubringen. Fakt ist, dass wir in Hann. Münden Tourismusmarketing betreiben müssen, um weiterhin attraktive Angebote für unsere Gäste entwickeln zu können. Dafür ist eine saubere Finanzierung nötig, mit der wir die HMM wirtschaftlich gut aufstellen können", so Tobias Dannenberg.

Autor/in: M. Simon / Pressestelle Hann. Münden

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